Feuerlöscher verhindern Großbrände!
Haben Sie einen Feuerlöscher in Ihrem Haushalt? Nein? Warum nicht? Ach so, Ihnen passiert nichts und wenn es mal brennt, helfen die Dinger auch nichts mehr und schließlich gibt es ja die Feuerwehr!
Zur Bekämpfung von Entstehungsbränden sind Feuerlöscher ideale Geräte, um größere Schäden zu verhindern. Der Besitz ist daher für jeden Haushalt empfehlenswert.Realität ist jedoch, dass oft nur die Haushalte mit einem „roten Schadensbegrenzer“ ausgerüstet sind, die dies aufgrund gesetzlicher Vorschriften tun müssen.Außer im gewerblichen Bereich sind Feuerlöscher im Wesentlichen vorgeschrieben in der Nähe von Heizräumen, Heizöllagerräumen und bei Lagerung von mehr als 620 Litern Heizöl außerhalbeines vorschriftsgemäßen Heizöllagerraumes.Dass Autos nach einem Unfall in Brand geraten, ist für viele Autofahrer ein Alptraum, daher ist es ratsam, in jedem Kraftfahrzeug einen Feuerlöscher mitzuführen. Realität ist jedoch, dass nur verhältnismäßig wenig Autos mit einem „roten Lebensretter“ ausgerüstet sind.Dies hat zur Folge, dass bei einem Brand oft niemand helfen kann. In besonders tragischen Fällen gibt es keine Möglichkeit, im Autowrack Menschen schnell vor den Flammen zu retten (eingeklemmte Personen).Nicht nur Unfälle führen zu Fahrzeugbränden. Relativ harmlose Ursachen können verheerende Auswirkungen haben. Eine auf den Bodenteppich heruntergefallene Zigarette kann ebenso ein Feuer entfachen wie ein Kurzschluss in der elektrischen Anlage, wobei die sich entwickelnden Flammen auf das ganze Auto übergreifen können.Als Löschmittel in Feuerlöschern dienen Wasser, Schaum, Löschpulver und Kohlendioxid. Besonders zu empfehlen sind Löscher mit ABC-Pulver, die für brennbare feste, flüssige und gasförmige Stoffe geeignet sind. Sie sind fast überall einsetzbar und leicht zu handhaben. Kohlendioxidlöscher werden oft im Bereich von elektrischen Anlagen eingesetzt.
Feuerlöschtertypen
Aufladelöscher:
Der Aufladelöscher muss vor der Inbetriebnahme erst „scharf“ gemacht werden. Er besteht aus einem Löschmittelbehälter und einer Gasflasche mit Treibmittel. Durch Öffnen eines Ventils strömt das Treibmittel (z.B. Kohlendioxid) in den Löschmittelbehälter und setzt diesen unter Druck – der Feuerlöscher ist somit einsatzbereit. Es gibt Aufladelöscher mit eingebauter und außen am Feuerlöscher angebrachter Treibgasflache.
Dauerdrucklöscher:
Beim Dauerdrucklöscher sind das Löschmittel und das Treibmittel (Stickstoff) in einem Behälter – der Feuerlöscher steht somit ständig unter Druck und muss nicht erst aufgeladen werden.
Gaslöscher:
Bei Gaslöschern ist das Löschmittel zugleich das Treibmittel (Kohlendioxid). Jeder Feuerlöscher kann auf einfache Weise in Betrieb genommen werden. Als Hilfe bei der Inbetriebnahme dient die aufgedruckte Bedienungsanleitung. Haben Sie im Alltag einen Feuerlöscher in Ihrer Nähe, z.B. im Treppenhaus zu Hause oder auf der Arbeit, empfiehlt es sich über seine Bedienung zu informieren, damit Sie im Ernstfall schnelle Hilfe leisten können.
Welchen Löscher soll ich zur Brandbekämpfung einsetzen?
Nicht jeder Feuerlöscher eignet sich dazu jedes Brandgut zu löschen. Deshalb sind brennbare Stoffe in die Brandklassen A-F eingeteilt. Eine Verwendung des falschen Löschmittels kann sogar einen negativen Löscherfolg bewirken und den Brand ausweiten! Für welche Brandklassse sich der jeweilige Löscher eignet, muss aufgedruckt sein. Die meisten Feuerlöscher eignen sich für mehrere Brandklassen gleichzeitig (z.B. ABC-Löscher).
Übersicht der Brandklassen
Brandklasse A
feste Stoffe, die normal mit Glutbildung verbrennen
z.B. Holz, Papier, Textilien, Kohle, Autoreifen
Brandklasse B
flüssig und flüssig werdende Stoffe
z.B. Benzin, Kunststoffe, Wachse, Schmierfette, Lacke
Brandklasse C
gasförmige Stoffe
z.B. Erdgas, Methan, Propan, Wasserstoff, Acetylen, Teer, Alkohol
Brandklasse D
Metalle
z.B. Aluminium, Magnesium, Natrium, Lithium, Kalium
Brandklasse F
Fett
z.B. Friteuse, Speisefette
Feuerlöscher und ihre Eignung
Fettbrände
Wichtig ist bei der Bekämpfung von Fettbränden niemals Wasser einzusetzen – dies kann zu einer gefährlichen Stichflamme führen. Auch der Einsatz einer Löschdecke soll nach neueren Erkenntnissen nicht mehr durchgeführt werden. Das einfachste Löschmittel bei brennendem Fett im Topf oder in der Friteuse ist das Aufsetzen eines Deckels. Dabei ist es jedoch wichtig darauf zu achten, dass sich auch auf dem Deckel keine Kondenswasserrückstände befinden – denn schon ein kleiner Tropfen Wasser auf dem brennenden Fett kann zu einer gefährlichen Fettexplosion führen. Ein weiteres Löschmittel für Fettbrände sind spezielle Fettbrandlöscher. Sie sind für Ihre Eignung gekennzeichnet (Brandklasse F).
Löschmittel und deren Wirkung
Wasser:
Das bekannteste Löschmittel ist wohl Wasser. Es dient dazu dem Feuer die Wärme durch Abkühlung zu entziehen. Als Nebeneffekt wirkt es auf das Feuer erstickend.
Schaum:
Schaum legt sich wie eine Schicht auf das Brandgut und wirkt darauf erstickend.
Pulver:
Das Löschpulver soll bei Metallbränden die Oxidation unterbrechen und wirkt erstickend.
Kohlendioxid:
Auf den brennbaren Stoff hat Kohlendioxid eine erstickende Wirkung.
Weitere Löschmittel:
Als weitere Löschmittel sind Sand, die Löschdecke und der Fettbrandlöscher zu nennen.
Richtiger Umgang mit dem Feuerlöscher
Den Brand immer in Windrichtung löschen. Flächenbrände sind von vorne nach hinten und von unten anzugreifen. Das Löschmittel soll das Brandgut und nicht die Flammen treffen.
Tropf- und Fließbrände sind von oben nach unten zu löschen.
Wenn vorhanden sollten mehrere Feuerlöscher gleichzeitig eingesetzt werden, nicht nacheinander!
Nach Ablöschen des Brandes ist auf eine mögliche Rückzündung zu achten.
Der Feuerlöscher muss nach der Benutzung von einer Fachfirma geprüft und wieder befüllt werden.
Sicherheitstipps
- Feuerlöscher sind regelmäßig, mindestens alle zwei Jahre, durch Sachkundige zu prüfen
- Sie sind gut sichtbar an jederzeit erreichbaren und zugänglichen Stellen vorzuhalten und kenntlich zu machen