Ein schlimmer Unfall hat sich am frühen Freitagabend am Bahnübergang zwischen Rain und Staudheim ereignet. Eine Autofahrerin, die von Staudheim her kam, übersah nach ersten Erkenntnissen der Polizeikurz nach 17 Uhr offenbar völlig, dass die Schranken geschlossen waren. Der Grund dafür ist unklar.
Möglicherweise sei die 34-Jährige, die aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen stammt, durch die tief stehende Sonne geblendet worden, erklärte ein Beamter der Inspektion Rain. Der Wagen rauschte unter der (Halb-)Schranke durch – und krachte frontal gegen eine Lok, die in diesem Moment durchfuhr. Der Pkw wurde völlig demoliert. Die Frau war in den Trümmern eingeklemmt. Die Feuerwehr barg das lebensgefährlich verletzte Opfer. Dessen Zustand beschrieb die Polizei zunächst als äußerst kritisch. Die 34-Jährige wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Klinikum nach Augsburg geflogen. Am Abend hieß es, der Gesundheitszustand habe sich etwas gebessert. Es bestehe im Moment keine Lebensgefahr mehr. Der Lokführer, 29, erlitt einen Schock und wurde vom Roten Kreuz ins Krankenhaus gebracht. Ein Großaufgebot an Rettungskräften war vor Ort: Polizei, Notarzt, Rettungswagen, die Freiwilligen Feuerwehren aus Rain, Donauwörth (mit Autokran), Genderkingen, Feldheim und Staudheim sowie die Unterstützungsgruppe Örtlicher Einsatzleiter und ein Spezialist des THW. Die Straße und die Bahnstrecke Donauwörth – Neuburg waren gesperrt. Ein Gutachter, der die Unglücksstelle in Augenschein nahm, soll versuchen, den Unfallhergang zu klären. An dem Bahnübergang passieren immer wieder Unfälle. Zuletzt hatten im Januar und April 2016 eine 32-Jährige beziehungsweise ein 73-Jähriger großes Glück. Sie fuhren mit ihren Autos durch die geschlossenen Schranken. In einem Fall war der Zug nur rund 100 Meter entfernt. Der letzte tödliche Bahnunfall dort datiert aus dem Jahr 2007. Damals starb ein 48-jähriger Motorradfahrer.